Das Überstimulationssyndrom (OHSS = Ovarian Hyperstimulation Syndrome) ist eine mögliche Nebenwirkung, die durch die Hormonstimulation der Eierstöcke hervorgerufen werden kann. Das Auftreten eines Überstimulationssyndroms kommt in etwa 1,5 % der Fälle vor.
Trotz sorgfältiger Kontrolle der Reaktion auf die Hormonstimulation kann eine Überstimulation nicht immer vermieden werden. Dabei kommt es zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Wände der Blutgefäße, wodurch vermehrt Flüssigkeit und Eiweiß aus den Blutgefäßen in den Bauchraum gelangt und dort zu Wasseransammlungen führt.
Es ist unbedingt sinnvoll, sich im Fall einer Überstimulation einem Krankenhaus anzuvertrauen, das mit dem Verlauf und der Behandlung von OHSS Erfahrung hat (idealerweise ein eigenes IVF-Institut hat).
Manche weiblichen Eierstöcke tragen viele Follikel in der Vorreifungsphase, die dann durch die hormonelle Stimulation alle heranwachsen können. Aus Sicht der Embryologen im IVF-Labor wird eine durchschnittliche Anzahl von 10 Eizellen als ideal angesehen, wobei in manchen Fällen auch bis zu 40 Eizellen gewonnen werden können. Leider ist die Qualität der Eizellen bei sehr hoher Anzahl etwas vermindert, sodass schon aus diesem Grunde die Überstimulation nicht wünschenswert ist.
Im Falle einer Schwangerschaft nach Überstimulation kommt es zu einem weiteren Anwachsen der Eierstöcke mit Produktion von Aszites (= Bauchwasser). Ist zu viel Bauchwasser vorhanden, kann dieses abgesaugt werden.