Alter der Frau
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Die fruchtbarsten Jahre erleben wir bereits in unseren frühen 20ern. Was früher die Norm war, ist heute allerdings zur Ausnahme geworden: ihr erstes Kind bekommt eine Frau statistisch betrachtet erst im Alter von 30 Jahren (Quelle: Statistik Austria, Stand 2020). 1984 lag das Durchschnittsalter der Frau bei der ersten Geburt noch bei 23,8 Jahren.
So einleuchtend die Hintergründe für den heute viel späteren Kinderwunsch sind, so offen möchten wir auf das Thema der sinkenden Fruchtbarkeit der Frau mit zunehmendem Alter aufmerksam machen.
Wenn Frauen geboren werden, haben sie bereits ihre definitive Anzahl an Eizellen mit im Gepäck – die sogenannte „Eizellreserve“ (ovarielle Reserve). Von mehr als einer Million Primärfollikeln bei der Geburt schaffen es ca. 300 000 bis zur Pubertät. Nur ca. 300 Eizellen werden im Laufe der fruchtbaren Jahre im Zuge des Eisprungs freigesetzt und haben die Chance auf eine Befruchtung. Mit Einsetzen der Menopause (Wechseljahre) erlischt für die Frau die Möglichkeit auf eine Schwangerschaft mit eigenen Eizellen. Manche Frauen entscheiden sich danach noch für den Versuch einer Schwangerschaft mittels Eizellspende.
Zwei entscheidende Faktoren für eine altersbedingte Unfruchtbarkeit sind daher einerseits die mit dem Alter der Frau sinkende Anzahl befruchtungsfähiger Eizellen sowie das mit dem Alter steigende Risiko einer Aneuploidie, also einer Chromosomen-Fehlverteilung, die in Folge häufig zum Abort (Fehlgeburt) führt.
Auch bei Männern nimmt die Spermienqualität mit zunehmendem Alter ab. Anders als bei der Frau können aber bis ins hohe Alter Spermien produziert werden und der Alterseinfluss auf die Fruchtbarkeit ist nicht so gravierend wie bei der Frau.