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Fehlgeburt


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Eine Fehlgeburt (Abort) zu erleben, ist ein schmerzvolles Ereignis im Leben eines Paares. Treten mehrere Fehlgeburten auf, raten wir zur Abklärung möglicher Ursachen.

Bei IVY nehmen wir uns der umfassenden Diagnostik und Therapie rund um Fehlgeburten und Einnistungsversagen an und begleiten Paare vom Kinderwunsch bis zur Erfüllung ihres Herzenswunsches.

Was sind mögliche Ursachen für Fehlgeburten und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Genetische Faktoren sind die häufigste Ursache für Spontanaborte. In den meisten Fällen sind dies Chromosomenstörungen beim Kind. Aber auch die Eltern als Träger von genetisch vererbbaren Mutationen können diese an ihr Kind weitergeben.

Eine genetische Untersuchung beider Partner (Karyogramm) oder eine Präimplantationsdiagnostik am Embryo kann in diesem Fall wichtige Erkenntnisse liefern.

Hormonellen Ursachen haben in der Kinderwunschdiagnostik eine große Bedeutung. Das PCO Syndrom ist weit verbreitet und ein häufiger Grund für unerfüllten Kinderwunsch. Auch ein Mangel an Progesteron oder Schilddrüsenprobleme können das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.

Umfassende Laborauswertungen zur Bestimmung des Hormonstatus werden als Basis jeder Kinderwunschbehandlung durchgeführt.

Auch diverse anatomische Ursachen wie zB Fehlbildungen der Gebärmutter oder Verwachsungen, unter anderem auf Grund von Endometriose, können eine Schwangerschaft erschweren oder verhindern. Diese können durch 3D-Ultraschall oder MRT erkannt und eventuell durch einen operativen Eingriff verbessert werden.

Immunologische Dysfunktionen können dazu führen, dass das mütterliche Immunsystem eine Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut verhindert oder den bereits eingenisteten Embryo abstößt. Bekannte Autoimmunerkrankungen von Schilddrüse, Darm oder rheumatische Erkrankungen und MS könnten ein Hinweis darauf sein.

Im IVY Zentrum für Kinderwunsch rät man deshalb zur immunologischen Untersuchung. Nötig ist dazu lediglich eine Blutabnahme bei der Frau, welche man auf spezifische Faktoren analysiert (uterine natürliche Killerzellen, Immunglobuline, Autoantikörper, KIR / HLA, etc.)

Im Falle eines positiven Befundes können zum Beispiel Lipidinfusionen oder Immunglobulin Infusionen helfen.

Mikrobiologische Faktoren können eine chronische Entzündung der Gebärmutterschleimhaut verursachen – eine Diagnose, die je nach Literatur ca. 25 – 60 % der Frauen mit wiederholten Spontanaborten betrifft. Vaginale Infektionen werden  mit Spätaborten, vorzeitigem Blasensprung und Gebärmutterhalsschwäche in Zusammenhang gebracht.

In der IVY Kinderwunschklinik entnimmt man zur Diagnosestellung kleine Gewebeproben aus dem Endometrium, um diese auf Plasmazellen sowie Killerzellen zu untersuchen. Ebenso ist eine vaginale Mikrobiomsbestimmung möglich. Je nach Befund erfolgt die Therapie entweder durch gezielte Gabe von Antibiotika oder Infusionstherapie. Ein ausgewogenes Mikrobiom kann zB durch Ernährungsanpassung aufgebaut werden.

Eine Blutgerinnungsstörung kann dazu führen, dass der Embryo nicht ausreichend versorgt wird – auch hier droht ein möglicher Abort.

Durch ein ausführliches Anamnesegespräch sowie spezielle Laboruntersuchungen prüft man bei IVY daher den Gerinnungsstatus der Frau. Durch den Einsatz blutgerinnungs-hemmender Medikamente wie zB Heparin in geringer Dosierung kann diese Situation verhindert werden.

Natürlich hat auch das Alter der Frau einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt. Das Basisrisiko für Trisomie 21 liegt zum Beispiel ca. bei 1:1500 bei einer 20-jährigen Frau, mit 40 Jahren hingegen bereits bei ca. 1:100. Das Alter des Mannes hat bei unauffälligem Spermiogramm nur einen marginalen Einfluss auf wiederholte Fehlgeburten.

Isolierte Trauer nach Fehlgeburt

Tiefe Trauer, Selbstzweifel, Schuldgefühle und Angst – viele dieser Gefühle begleiten Frauen und Paare nach einer Fehlgeburt. Dazu kommt bei Frühaborten, dass selbst das engste Umfeld oft noch nicht von der Schwangerschaft wusste. Das Paar fühlt sich in Folge mit seiner Trauer völlig isoliert.

Wichtig ist daher, bald Unterstützung zu suchen, da die Situation emotional sehr belastend sein kann. Durch umfassende Diagnostik und einfühlsame Begleitung ist oft eine gezielte Therapie möglich, die in der Folge zu einer problemlosen Schwangerschaft führen kann.

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