IVF
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IVF ist die Abkürzung für “In-vitro-Fertilisation“, gemeint ist also die Befruchtung “in vitro” = “im Glas”.
In der Praxis bedeutet das, dass Eizellen und Samenzellen bei dieser Methode nach erfolgter Eizellentnahme außerhalb des Körpers in einem Reagenzglas (daher “in-vitro”) vermengt werden. Obwohl dieser Schritt der Entstehung des neuen Lebens somit außerhalb des weiblichen Körpers vor sich geht, ist diese Methode einer natürlichen Befruchtung relativ nahe. Der Befruchtungsvorgang zwischen Eizelle und Samenzelle erfolgt wie auch in der Natur aus eigener Kraft der Spermien, die sich selbst ihren Weg zur Eizelle suchen. Das Spermium mit den besten natürlichen Voraussetzungen hat hierbei die Möglichkeit, sich durchzusetzen.
Im Gegensatz dazu wird bei der ICSI-Behandlung (Intra-Zytoplasmatische Spermien-Injektion) im Labor unter dem Mikroskop ein einzelnes Spermium ausgewählt und mittels feiner Pipette in die Eizelle injiziert. Dieser Eingriff durch unsere Embryologen wird nur in jenen Situationen empfohlen, in denen die Spermienqualität für eine IVF nicht ausreichend ist oder wenn andere Kriterien eine ICSI-Behandlung erforderlich machen.
Viele Paare glauben, dass die ICSI-Methode eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit aufweist als die weniger invasive IVF. Dem können wir klar widersprechen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Geburt nach IVF-Behandlung ist statistisch höher als bei der ICSI-Methode. Das ist grundsätzlich wenig verwunderlich, da die willkürliche Auswahl eines von vielen Spermien unter dem Mikroskop niemals die natürliche Spermienselektion ersetzen kann. Daher empfehlen wir die IVF grundsätzlich als bevorzugte Methode, sofern keine Gründe für eine ICSI vorliegen.
Üblicherweise am 5. Tag nach einer erfolgten Befruchtung zwischen Ei- und Samenzellen (nach IVF oder ICSI) wird der 5 Tage alte Embryo (die sogenannte Blastozyste) mit Hilfe eines feinen, weichen Embryotransfer-Katheters wieder zurück in die Gebärmutter transferiert (Embryotransfer). Danach folgt wohl die schwierigste Zeit für jedes Paar – zwei Wochen des Wartens und Hoffens, bis der Schwangerschaftstest durchgeführt werden kann.